Montag, Mai 31, 2010

Gedanken...

...erstmal vielen lieben Dank für die ganzen Rückmeldungen in den Kommentaren zum letzten Beitrag.
Dann will ich mal eine kleine Zwischenbilanz ziehen und euch daran teilhaben lassen.

Der Job ist schon okay, das sagte ich ja bereits; da merkt man schon den Unterschied zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst, wo ich jetzt bin - bis heute muss ich mich fast zwingen, eben nicht schnell zu arbeiten, sondern gründlich. Wobei beides natürlich auch nicht verkehrt ist, aber im Zweifelsfall dann doch bitte gründlich, nicht schnell.

Naja, ums für Euch etwas konkreter zu machen - ich arbeite jetzt bei einer Krankenkasse als Büroassistent. Offizieller Titel Kundenberater, eigentlich aber eher der Kerl für alles. Glücklicherweise war ich schon immer Universaldilettant, das gereicht mir jetzt zum Vorteil.

Die Kollegen sind - wie bereits gesagt - nett, typische Vertriebler. Meistens einen lockeren Spruch auf den Lippen und können die Retourkutsche gegebenenfalls auch ab. Der Kundenkontakt ist auch viel angenehmer, selbst wenn man mal am Telefon "Klinken putzen" geht. Da hilft sicherlich auch, dass mein Arbeitgeber in der Branche einen sehr guten Ruf geniesst und wir keine Cold Calls machen. Ausserdem braucht auch jeder eine Krankenversicherung, ist nur die Frage welche es sein soll.

Was mich manchmal ein wenig verstört ist, wie weit sich Kunden unter diesen Vorzeichen am Telefon öffnen - gut, auch zu Hotline-Zeiten hat man mir gegenüber mal das Herz ausgeschüttet. Irgendwo freue ich mich ja drüber, ist es doch ein Zeichen, dass mein Gesprächspartner mir ein gewisses Grundvertrauen entgegenbringt. Ich hab auch keinesfalls vor, dieses Vertrauen zu enttäuschen; wenn ich jedoch an alte Zeiten zurückdenke, die dunklen Outbound-Jahre, dann wird mir etwas mulmig beim Gedanken, dass meine Kunden vielleicht auch anderen sympathischen Stimmen gegenüber so offen sind. Ich will nicht wissen, wie viele persönlichste Details in Gesprächsprotokollen geloggt werden, nur damit man selber oder die Kollegen beim nächsten Verkaufsgespräch gleich einen persönlichen Zugang aufbauen können.

Unter dem Aspekt ist übrigens auch das momentane Google-Bashing lächerlich. Die grössten Datenkraken sind in Deutschland immer noch die GEZ und direkt danach Bertelsmann, bzw. eine der unzähligen Bertelsmann-Töchter und Kooperationspartner. Vielleicht auch erst Bertelsmann und dann die GEZ, da lass ich mit mir verhandeln.

Ansonsten komm ich langsam in das Thema rein. Aber wirklich auch laaaaangsam. Ich hab zwar schon hinter Theken und in Küchen gearbeitet, Lieferwägen gesteuert, am Fliessband geschuftet, Lose, Münzen und DSL-Verträge verhökert, Computer zusammengebaut und repariert, Technikereinsätze disponiert, Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher und so ziemlich alles andere an Elektronik ausser Handys supportet - Hölle, ich hab sogar mal Versicherungen verkauft und einmal eine Radiosendung für den Bürgerfunk produziert. Dank meiner Studienjahre kann ich sogar Statistiken erstellen und Literatur analysieren. Naja, und ein Jahr kaufmännische Handelsschule war auch dabei.

Aber KRANKENVERSICHERUNG, das ist jetzt mal wieder was ganz neues.

Ich halt euch dann mal auf dem Laufenden...

2 Kommentare:

simop hat gesagt…

*freu*

M hat gesagt…

Du hast ja ganz schön was hinter dir. Da hast es mal verdient dich bei einem nicht so hektischen Job auszuruhen.