Donnerstag, Februar 21, 2008

Spock + Kirk = Love

Eben beim Frustsurfen auf Boingboing über das hier gestolpert. Darüber dann das hier gefunden:



Ich habs schon immer geahnt: da war mehr zwischen Kirk und seiner Nummer Eins...

Kein Schwanz...

...ist so hart wie das Leben, und die irrsinnigsten Stories sind die, die das Leben schreibt.

Oder sollte ich sagen: Ironie des Schicksals? Triffts eigentlich nicht, es ist ja eher zynisch. Könnte man also sagen, kein harter Schwanz ist so zynisch wie das Leben?
Nä, klingt blöd.

Ihr merkt, mir fehlen grade so ein wenig die Worte. Da schau ich gestern noch nebenbei eine dieser leichten Unterhaltungsdokus, die in letzter Zeit richtige Dokus verdrängt haben, und rege mich schon wieder auf wenn ich höre, dass für 125 Manager genau soviel Geld fürs Mittagessen drauf geht, wie für 1250 Arbeiter. Denn ein Mittagessen kostet da mal fix das Zehnfache eines normalen Kantinenessens. Weil die Herren natürlich nicht Hackfleischeintopf essen, sondern ein 3-Gänge-Menü. Ich erinnere mich nicht mehr genau ans Hauptgericht, aber ich glaube es waren Lammkoteletts mit Trüffelspänen.

Hey, BA*ER, ihr sucht doch immer Einsparungsmöglichkeiten? Ich hab da ne Idee, wie ihr in einem Bereich 90% der Kosten einsparen könnten: schickt eure Manager in die Kantine, Hackfleischeintopf essen. Käme dem Shareholder Value zugute, darum gehts euch doch immer.

Tja, und heute sitze ich so auf der Arbeit, als eine Rundmail unserer grossen Häuptlinge eintrifft.
Ich will euch nicht mit Details langweilen - aber überlegt euch einfach mal, euer Job wurde nach Bulgarien ausgelagert weils dort billiger ist.

Und dann lest ihr eine Rundmail, in dem man sich bei euch dafür bedankt, dass ihr mitgeholfen habt, den EMEA-Bereich (Europe, Middle East, Africa) zum erfolgreichsten Bereich des Unternehmens zu machen, 15% mehr Gewinn als letztes Jahr erwirtschaftet habt und das Etappenziel fürs erste Quartal bereits zu 108% erfüllt habt.

Ich denke, ich werde mir an meinem letzten Arbeitstag (wann immer der auch sein wird... richtig konkret ist noch nichts besprochen worden) die Mailadressen der betreffenden Manager raussuchen, die Mail zitieren und mich einfach mal mitteilen.

Ich fress' schon mal auf Vorrat, damit ich auch genug zum Kotzen hab.

Montag, Februar 18, 2008

Outsourcing strikes again - Part 2

Sooo, mein Verdacht hat sich bestätigt. Morgen ist ein Einzelgespräch mit meinem Vorgesetzten vereinbart. Schätze, wir werden dann die Modalitäten meiner Kündigung besprechen.
Ich kann nicht behaupten, dass ich sehr traurig für mich bin; wie bereits erwähnt, will ich mich ja eh neu orientieren. Ausserdem muss ich sagen: das Teamgefühl in meiner alten Firma war weitaus grösser - vielleicht bilde ich mir das aber auch ein, weil man nach 2 Jahren schon zu den alten Hasen gehörte.
Ein wenig Bammel hab ich trotzdem, es ist irgendwie ein komisches Gefühl, zu wissen das man bald "raus" ist, aber die Details noch nicht kennt. Ausserdem gehts danach ja erst los mit den "Problemen". Sprich: Ausbildungsplatzsuche.
Und das bei nem alten Sack wie mir...

Naja.

Mitleid habe ich da eher mit anderen Kollegen; wie einer schon sagte:
"Irgendwie ist es komisch. Als die Bulgaren anfingen umzuziehen, wurden wir eingestellt. Jetzt ist der Umzug abgeschlossen, und - zack - sind Kündigungen angesagt."

Honi soit qui mal y pense...?

Die Stimmung im Team ist nachvollziehbarerweise getrübt. Die viele Zeit zum Nachdenken macht das nicht besser; zwar haben wir die Arbeitsanweisung, den Bulgaren im Notfall unter die Arme zu greifen - die Motivation indes hält sich in naturbedingt eng bemessenen Grenzen.
Wer hilft schon gerne bei der Demontage des eigenen Arbeitsplatzes.

Persönlich mache ich es jetzt wie Gandhi. Okay, der Vergleich hinkt - aber nur ein wenig. Es gibt halt passiven Widerstand; man arbeitet, aber man gibt natürlich nicht 100%, sondern vielleicht gerade mal 80%. Halt so, dass es nicht auffällt.
Ausserdem ist Dienst STRENG nach Vorschrift angesagt. Ist natürlich schade und bedauerlich für die Kunden, wenn man ihnen eigentlich sofort helfen KÖNNTE - dies aber ja nicht mehr darf, da es ja nicht mehr unser Bereich ist.

Schade, schade.

Bevor jetzt einer schreit "aber die Kunden können doch nichts dafür!" - hat er absolut Recht.

Ich kann aber auch nix dafür, dass meine Chefs Firmenkunden mit einige tausend Euro teuren Geräten lieber im billigen Bulgarien supportet haben wollen; wenn diese der Meinung sind, dass dieser Schritt richtig ist - dann werd ich auch den Teufel tun für diese Entscheidung den Kopf hinzuhalten. Immerhin wäre das ein netter Kündigungsgrund, wenn ich mich absichtlich nicht an Arbeitsanweisungen halte.

Was solls, mal schauen was das Gespräch morgen ergibt.

Sonntag, Februar 17, 2008

Outsourcing strikes again

...wie ich aus zuverlässigen Quellen vernommen habe, werden einige Arbeitsplätze nach Bulgarien ausgelagert.
Vermutlich ist meiner auch betroffen, aber das erfahre ich Montag wohl genau.

Mal schauen.

Donnerstag, Februar 14, 2008

Kanaren!

Damit sollte dann ja alles klar sein...



Dienstag, Februar 12, 2008

Samstag, Februar 09, 2008

Überhört...

...im Raucherraum:

"...und dann hat $Kunde so richtig Terror gemacht, wieso nichts mehr funktioniert. Und $Admin wollte sich einloggen, bekam aber nur eine Fehlemeldung."
"Und dann?"
"Dann hat er mal wegen der IP nachgefragt. Darauf wusste aber keiner eine Antwort, weil man das erst kurz zuvor geändert hatte. Genauer gesagt: man hatte das genau dann geändert, nachdem auf einmal die Probleme auftraten..."
"NEIN! Jetzt sag nicht..."
"Doch. Irgendein Genie hat mal eben die IP des Gateways geändert..."

D'Oh.

Montag, Februar 04, 2008

Informationskrieg

Erstmal zum Hintergrund: ich verplane derzeit Serviceeinsätze für Premiumprodukte unseres Auftraggebers. Soll heissen: ich kriege nen Auftrag rein, rufe die Partner an, kläre ab ob diese Kapazitäten frei haben, bespreche eventuell noch Einzelheiten des Auftrags und bestelle dann die Teile, bevor ich den Auftrag überstelle.
Ausserdem informiere ich Kunden (auch solche, die keine Premiumprodukte besitzen) wenn sich ihr Auftrag verzögert. In der Regel nur dann, wenn irgendwelche Ersatzteile nicht zur Verfügung stehen. Wenn der Techniker sich wegen Staus verspätet ist das nicht mein Bier.

Soweit ein Teil des Hintergrunds, nun zum Informationskrieg. Jeder Auftrag mit Teilen muss erst einem Partner zugeordnet sein, damit die Teile in Rechnung gestellt werden können. Dadurch ergibt sich, dass ich erst einen Partner finden muss, bevor ich Teile bestellen kann. So bemerke ich fehlende Teile erst nach der Auftragserteilung.

Natürlich werden solche Fälle vor der Überstellung an den Partner gekennzeichnet - dennoch vereinbaren die Partnerfirmen teilweise Termine, bevor klar ist dass Teile fehlen.

Jetzt geht der Irrsinn los.

Die Partnerfirma hat den Kunden angerufen und einen Termin vereinbart. Jetzt rufe ich an, um den Kunden über eine Verzögerung zu informieren. Manchmal haben die Partner aber auch Teile auf Lager, so dass der Einsatz eventuell trotzdem gefahren werden kann...
Also rufe ich sicherheitshalber den Partner nochmal an.
Irgendwann kriegen wir ein Lieferdatum für fehlende Teile. Dann rufen wir den Kunden an, informieren ihn über das Datum. Danach dasselbe für den Partner. Der Partner ruft den Kunden dnn kurz vorm Lieferdatum an und vereinbart einen Termin.
("Lieferdatum" bedeutet für uns übrigens nur, dass wir das Teil zu diesem Termin erwarten - da manche Teile notfalls fremd zurückgekauft werden müssen,ist das leider nicht immer zuverlässig.)
Dann checken wir am Tag des Lieferdatums, ob wir wieder Bestand haben. Wenn nicht, wird der Kunde erneut über die Verzögerung informiert.
Hier beginnt der Prozess dann von Neuem.

Zu Recht fühlen sich manche Kunden genervt - mal abgesehen von der Verzögerung.
Die erste Hälfte des Problems könnte man sicher durch eine intensivere Kommunikation mit den Partnerfirmen lösen - aber wie? Die Dispatcher dort haben wie wir schon genug zu tun.
Die zweite Hälfte kann meiner Meinung nach nur durch eine Pozessänderung behoben werden.
Keine Anrufe beim Kunden mehr, bevor das Teil nicht nachweisbar vor Ort angekommen ist. Oder zumindest von einem unserer Lager auf den Weg gebracht wurde. Dann ist die Ankunft wenigstens einigermassen gesichert.

*Fortsetzung folgt*

Samstag, Februar 02, 2008

Frust

So, da schreibe ich also wieder. Der Grund meiner Enthaltsamkeit ist / war eine Menge Frust, sowohl privat als auch im Job.
Warum Frust im Job? Was zuerst ereignislos erschien, sorgt dennoch für einen gewissen Leidensdruck. Ich hab manchmal den Eindruck, die ahnungslosesten Leute werden immer zum Chef - wenn Sie schon keine Ahnung vom Job haben, können Sie doch wenigstens Aufpasser spielen. Wenigstens sorgen Sie so gelegentlich noch für Erheiterung durch Arbeitsanweisungen wie die folgende. Eine Perle zum Beispiel:

"Hallo, hier bitte mal den Kunden kontaktieren und dann da machen, was man da noch machen kann. Brauche dann Rückmeldung, was da genau das Problem war."

Gut, nun kann und muss ja nicht jeder alles wissen. Ein Pförtner kann ganz prima pförtnern, ob jetzt beim Finanzamt oder Steuerflüchtlingen wie Daimler-Chrysler. Pförtner ist Pförtner. Also kann man vermutlich auch ein Pojekt leiten ohne Ahnung zu haben, ob dieses Projekt nun den Weltfrieden sichert - oder die Grundversorgung der westsibirischen Nebelkrähe. Im Zweifelsfall kann man ja immer noch solche Arbeitsanweisungen schreiben.

Wie gesagt, alles geschenkt - wenn man die Leute dann wenigstens ihre Arbeit machen lassen würde. Aber dazu in einem anderen Eintrag.

Jedenfalls habe ich für mich bereits entschieden, dass das so nicht weitergeht. Bald habe ich einen Termin mit der Arbeitslosenverwaltung, um die Möglichkeiten einer Aus- bzw. Fortbildung zum IT-Systemelektroniker zu besprechen.

Genug für heute - mal schauen, ob euch das überhaupt interessiert. Eigentlich kamen die Leute ja zum Lachen, der tägliche Frust ist eher das Metier der Renitenz...