Donnerstag, April 27, 2006
Managerlogik.
Ich hab ja schon immer den Verdacht gehabt, dass Krawatten die Blutzufuhr zum Gehirn akut einschränken können. Heute wurde mir das mal wieder bestätigt.
Zur Erklärung: bestimmte Produkte meines Arbeitgebers müssen im Falle eines Defekts eingesandt werden. Dies geschieht entweder an eines der paar Dutzend quer über Deutschland verteilten Servicecenter, oder an einen Zentralservice - je nach Gerätetyp.
Wir haben sogar ein Servicehandbuch wo für alle Modelle die genaue Verfahrensweise festgelegt ist. Nun passierte heute folgendes:
Herr von Boedefeld wollte einen Statusbericht zur Reparatur seines Geräts. Dieses Gerät fällt unter die Regelung "Einsendung ans nächstgelegene Servicecenter". Also zuständiges Servicecenter angerufen und nachgefragt.
"$Gerät? Ja, das haben wir am $Datum zum $Zentralservice eingeschickt."
Verwirrung meinerseits. Zentralservice? Das kann doch wohl nicht richtig sein, also nachgehakt: "Nein, nein, das ist schon richtig so. Diese Geräte müssen an den Zentralservice. Servicehandbuch? Keine Ahnung, aber wir haben da eine Arbeitsanweisung."
Bin ich jetzt blöd, oder ist das Servicecenter blöd? Also nochmal ins Handbuch geschaut - da steht eindeutig: Servicecenter soll sich drum kümmern.
Also mal meinen Vorgesetzten gefragt. Antwort: "Diese Geräte müssen zum $Zentralservice. Das Servicecenter schickt die direkt weiter."
"Ja, aber... Handbuch?"
"Keine Ahnung, ist ne Anweisung von oben. Wir geben dem Kunden die Daten vom Servicecenter, und die schicken es dann an den Zentralservice."
Okay, fassen wir also zusammen:
1. Wir sagen dem $Kunden, er müsse sein $Gerät an $Servicecenter schicken. Macht Porto und circa 2-3 Tage Transportzeit.
2. Das Servicecenter schickt das $Gerät dann an $Zentralservice. Macht nochmal Porto und 2-3 Tage Transportzeit.
3. Der $Zentralservice schickt $Gerät repariert zurück an $Servicecenter. Wieder Porto und Transportzeit.
4. $Servicecenter schickt $Gerät endlich an den Kunden zurück.
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