Dienstag, Mai 29, 2007

BCCAfH - Episode 8

Die Büromaus kochte vor Wut; zwar mochte der BCCAfH das irgendwo, weil Sie dabei immer so sexy aussah - mit ihren zusammengekniffenen, funkelnden Augen, den Rücken durchgestreckt und dabei ihre... schönsten Teile präsentierend - aber es lag nicht an ihm, und das machte ihn misstrauisch.

"Was ist los, Olga?" fragte er.
"Dieser neue Supervisor bringt mich auf die Palme. Heute morgen hat er mir mit Konsequenzen gedroht, wenn weiterhin so viele Beschwerden über mich eingehen."
"Wie, Beschwerden? Kann doch gar nicht sein. Du gibst den Leuten doch immer die richtige Mailadresse für Beschwerden? Von diesem Schizophrenie-Selbsthilfeverein?"
"Jaaaaaa, ich bin doch kein Anfänger!" stöhnte sie augenrollend, "Aber offenbar ist irgendwer misstrauisch geworden und hat einige Gespräche gemonitored!"
"Ah. Verstehe." murmelte der BCCAfH nachdenklich.

Es war doch immer dasselbe mit diesen Neulingen. Kamen frisch von irgendwoher und wollten gleich den ganzen Betrieb umkrempeln.

"Pass auf, lass den Kopf nicht hängen. Keiner ausser mir ärgert meine ostgotische Büromaus! Ich hab auch schon einen Plan..."

Einige Tage später fing der BCCAfH den neuen Supervisor vor dessen Cube ab.

"Hey Basti, Du, wir müssen mal reden."
Der Supervisor musterte ihn kritisch.
"Und was kann ich für SIE tun, HERR Hell?" antwortete er betont kühl.
"Ach Basti, alter Schwede, nicht so förmlich. Es geht um die Olga."
"Ich wüsste nicht, was ich mit ihnen über ihre Kollegin zu bereden hätte."
"Naja, diese ganzen Mails. Das war doch sicher ein furchtbares Missverständnis. Ich wollte dir nur sagen: Schwamm drüber, ich trag dir zumindest nichts nach."
Sein Pokerface bröckelte etwas und wich einer leichten Verwirrung.
"Welche Mails?"
"Na komm, schon, Basti! Diese ganzen Mails, die Du mir seit deiner kurzen, privaten Unterredung mit Olga geschickt hast. Vor drei Tagen."
"Äääh...?"

Herrlich, wenn ein Gesicht sich plötzlich in ein grosses Fragezeichen verwandelt.

"Ich muss zugeben, zuerst war ich stocksauer, dass Du eine Untergebene flachlegen willst, und mich deswegen um Tipps fragst. Auch deine Fantasien fand ich... nun ja... wie soll ich sagen... also, mein Fall wäre das nicht, mit all diesen Fäkalien und so."
"Herr Hell, wenn das ein Scherz sein soll..." stotterte er.
"Nein, nein - absolut nicht. Ich möchte nur eines klarstellen: ich trage dir persönlich nichts nach, man kann seine Gefühle halt nicht ändern. Aber Basti, hey, bitte versteh mich - Olga ist auch eine gute Freundin von mir, und deswegen habe ich ihr die Mails gezeigt. Und sie war nicht besonders erfreut. Ich musste ihr versprechen, Kopien an Sie und die Centerleitung zu schicken."
"Aber... ich habe keine solchen Mails verschickt?"

Es war Zeit für den Todesstoss.

"Basti, Basti, Basti... Du scheinst wirklich verwirrt zu sein. Die Mails kamen alle von deinem Computer da. Dem Computer, den Du bei deiner kurzen Unterredung mit Olga leider nicht gesperrt hast..."

Seine Augen werden gross. Er hats kapiert.

"Aber.... aber... damit werden Sie niemals durchkommen!" stammelt er.
"Ich nicht, das mag sein. Aber unsere Frauenbeauftragte, die zufällig Stellvertreterin unseres Chefs ist."

Er macht einen Riesensatz zu seinem Cube, um den Computer hochzufahren. Armer Tropf... er hat die Aussichtslosigkeit seiner Lage immer noch nicht erkannt.

"Keine Sorge, Basti. Ich habe die nötigen Daten bereits gesichert - natürlich nach einer gründlichen Reinigung von allem... unerwünschten."

Endlich bricht er zusammen. Wimmernd sieht er die Fehlermeldung, die ihm einfühlsam mitteilt, dass die IT seine Zugangsberechtigung bereits gelöscht hat.

"Ich muss jetzt leider gehen. Oh, da kommt ja bereits die Frauenbeauftragte. Kopf hoch, so schlimm wirds schon nicht werden. Du kannst ja immer noch als Callcenteragent anheuern - irgendwo bei Beate Uhse oder so. Die sehen das bestimmt nicht so eng."

Im Vorbeigehen wirft mir die Stellvertreterin einen misstrauischen Blick zu. Ich halte kurz eine Wäscheklammer hoch, und schon beschleunigt Sie ihre Schritte.

Und wieder mal Spiel, Satz und Sieg für den BCCAfH.

7 Kommentare:

  1. muhaha... ich hoffe mal, dass diese geschichte frei erfunden ist und ich nicht morgen mit einem all zu breiten grinsen auf arbeit sitzen werde, wenn ich dich sehe ;-)

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  2. Wie ich schon sagte, der BCCAfH ist eine rein literarische Figur ;)

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  3. ...aber nett zu lesen auf alle fälle. rEsPeCt!!

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  4. Bastard
    Call
    Center
    Agent
    from
    Hell

    ;-)

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